Das Northern Territory hatte mich also wieder zurück. Ich stieg in den Airport Shuttle und fuhr nach Parap zu Andy. Es war im Prinzip alles beim Alten, außer dass Laura zwischenzeitlich mit Sam, Dan und anderen zu einem Roadtrip an die Westküste unterwegs war. Richtig schön klassisch mit dem Pickup ins Outback. Ich war etwas neidisch, wäre ich doch gern mitgekommen. Geplant war es wohl schon vor dem Bali Trip, aber ich traute mich nicht so wirklich nachzufragen, die Einladung galt nur Laura. Beim Chatten mit dem anderen Toby, den ich im YHA Hostel kennengelernt hatte, stellte sich heraus, dass er zur gleichen Zeit auch auf Bali war und auch am gleichen Tag zurück nach Darwin geAndygen war, aber eben eine Maschine früher.
Nazli und ich trafen uns noch einmal am Mindil Beach zu ein paar Bier. Wir sprachen ein bisschen über Bali, sahen und lauschten den Aboriginals, die sich mal wieder in ihrer eigenen Sprache laut brüllend stritten. Nach Sonnenuntergang verabschiedeten wir uns voneinander. Nazli war kurz vor ihrer Abreise zurück in die Türkei. ich setzte Nazli in ein Taxi und fuhr dann mit dem Bus nach Parap zurück.
Meine WTC/YHA Mitgliedskarte, mit der ich in den offiziellen YHA Hostels in Australien ein bisschen Rabatt für jede Übernachtung bekam, hatte ich irgendwo verloren. Deshalb nahm ich Kontakt zu WTC in Sydney bzw. dann direkt mit YHA Australia auf. Die schickten mir dann eine neue Karte nach Darwin.

 

Parliament House & State Library, Darwin

Parliament House & State Library, Darwin

Die Tage darauf empfand ich eine innere Leere. Aline, die mit mir und den anderen aus Frankfurt gekommen war, schrieb mich an. Sie war inzwischen in Cairns an der Ostküste unterwegs und hatte auch schon etwas gearbeitet. Flyer verteilen etc. Blöderweise hatte sie stark mit Heimweh zu kämpfen und ihr ging es wirklich nicht gut. Ihren aktuellen Job verlor sie ganz spontan und irgendwie steckte sie in Ratlosigkeit und brauchte einen Tröster. Da es mir ähnlich ging und ich sowieso nicht wusste, mit wem ich jetzt meine Zeit in Darwin verbringen sollte, bot ich ihr an, rüber zu mir nach Darwin zu kommen. Das würde wirklich perfekt passen. Wir könnten dann auch gemeinsam Arbeit suchen.

Ich erkundigte mich bei Andy nach einem Job bspw. im Souvenirshop oder sonst wo und er machte mir auch durchaus Hoffnungen. Aline wollte es sich durch den Kopf gehen lassen. Wir schrieben immer wieder, da es ihr echt nicht gut ging. Doch sie hatte nun andere Pläne und auch schon ihre Mutter nach Australien bestellt, mit der sie dann 1 Monat Sightseeing machen wollte. Leider kam sie dann deshalb nicht mehr nach Darwin. Wir schrieben dann die nächsten Wochen und Monate hin und wieder und letztlich Andyg sie mit ihrer Mutter zusammen zurück nach Deutschland. Das Weihnachtsfest feierte sie dann also bereits schon wieder in Deutschland. Ihr Heimweh hatte ihr einfach einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Zuhause bei Andy hatte Anil das offene WLAN irgendeines Nachbars entdeckt und daher hockte ich des Öfteren auf dem Küchenboden- oder Schrank und konnte zumindest mal ein bisschen heimisches TV Total & Co. sehen. Ich war zwar fast täglich in der N.T. State Library, aber dort gab es eine Begrenzung von 100MB Traffic oder 4 Std Online Zeit pro Tag. Die State Library ist im Regierungsgebäude und was daher wirklich nervig ist, ist das man bei jedem Eintritt die Sicherheitskontrolle durchlaufen muss. Das war in den State Librarys der anderen australischen Staaten anders geregelt und daher deutlich einfacher.

 

Esplanades Park, Darwin

Esplanades Park, Darwin

Zumindest aber war das Regierungsgebäude modern, sehr geräumig, schön leise und eisgekühlt. Es war jeden Tag ein kleines Erlebnis von der tropisch heißen Luft draußen in das angenehm runter gekühlte Gebäude einzutreten und dort in Ruhe am Laptop zu sitzen.  Es war inzwischen Ende September und es war wirklich sehr viel geschehen seit meiner Ankunft im August. Ich wusste noch genau, wie ich in Sydney im Internetcafé in der George Street saß und mit meiner Mutter am skypen war und ich nicht wusste, wie ich jetzt weitermachen soll, einfach wohin ich soll. Und jetzt hab ich doch schon so einiges erlebt, habe Freunde gefunden, lebe doch tatsächlich bei einem Local Aussie zuhause, nicht im Hostel habe quasi eine Plattform, ja fast schon ein zuhause. Das war echt toll! Andrerseits sind nun all die Leute in meinem Alter, mit denen ich die letzten Wochen in Darwin verbracht habe, weg.

Laura ist mit Sam & Co unterwegs, Nazli zurück in die Türkei.  Ich kannte Darwin nun bereits schon gut genug und dementsprechend wurde es doch etwas ruhig und langweilig. Da ich nun auch schon einiges an Geld verprasst hatte kam in mir mehr und mehr der Gedanke jetzt irgendwie weiterzuziehen, bspw. nach Melbourne oder so und dort zu arbeiten. Am liebsten sollte es aber irgendwas stupides, einfaches sein. Kellnern oder Verkaufen war nichts für mich. Fruitpicking wollte ich ja mal machen und es war auch die Zeit der Mangos. Ohne Probleme hätte ich an einen solchen Job  auf einer Farm in Darwins Umgebung durch Andy und seine Kontakte bekommen können. Auch das WTC Office hatte solche Jobs verfügbar.

Das Problem für mich war aber, dass diese Farmen immer weit außerhalb von Darwin waren, d.h. im Prinzip mitten im Outback. Man wäre abgeschotten von der Stadt und es gäbe einen Gemeinschafts-Bus, der am Wochenende einmal nach Darwin und zurück fährt. Das war für mich irgendwie unvorstellbar. Den ganzen Tag auf der Farm und dann abends nur das Zimmer, das auch noch auf der Farm ist ? Das war echt kacke. Irgendwo war dann aber doch noch ein akzeptables Fruitpicking Angebot und ich rief daraufhin bei der Farm Managerin an und bekundete mein Interesse. Sie gab mir noch etwas Bedenkzeit, aber auch nur 2 Tage oder so, da es genug andere Backpacker gibt. Ich war irgendwie unsicher, was ich tun sollte. Mir schwebte eigentlich ein anderer Job vor, vor allem am besten in Melbourne, wo ja auch Marissa zurzeit arbeitete.

Ich hatte ja diesen Job Newsletter vom WTC Office in Sydney abonniert und erhielt auch regelmäßig Job Angebote. Und wie es der Zufall so wollte, trudelte genau jetzt ein entsprechender Job in Melbourne ein. Er war ausgeschrieben als Warehouse Job, DVD Picking. Es wurden schnellstmöglich 5 Leute gesucht. Sofort meldete ich mich daraufhin im WTC Office bei Max, dem zuständigen Vermittler. Gott im Himmel, es war tatsächlich noch was frei. Er merkte mich für den Job vor, aber es war zwingend erforderlich, das man schon in Melbourne ist und direkt anfangen kann. Ich war aber in Darwin, war aber natürlich bereit, nach Melbourne zu fliegen. Max wollte unbedingt wissen, wann ich dann in Melbourne bin.

Ich hatte aber ja noch nichts gebucht, also sagte ich einfach , ich hätte den und den Flug gebucht und schaffe es pünktlich zum Arbeitsstart .Daraufhin sicherte er mir den Job zu und ich war glücklich wie Bolle. Mein nächstes Abenteuer war somit gesichert. Vor allem war es echt cool, dass es das war, was ich wollte.

Es war in einer Weltmetropole und einfache Lagerarbeit. Das war ja früher sogar meine eigentliche Überlegung für die Zeit nach meiner Ausbildung gewesen. Ich hatte geplant mich für ein halbes Jahr über eine Zeitarbeitsfirma zu “verpflichten” und mich in so viele unterschiedliche einfache Jobs, für die man keine große Einarbeitung benötigt, einteilen zu lassen. Einfach, um mal einen Einblick in die Berufe fern ab des Schreibtisches im Büro zu bekommen. Mehrere Zeitarbeitsfirmen hatte ich damals angeschrieben und eine verstand mein Vorhaben sogar und hielt es auch für durchaus realistisch. Doch bevor ich konkreter wurde, hatte ich meine Pläne dann zwecks Australiens komplett umgeworfen. Jedenfalls fand ich gut, dass ich jetzt eventuell eben einen solchen “einfachen, primitiven” Job in einer Lagerhalle bekommen könnte.

Darwin ist zwar wirklich schön, aber ich sehnte mich halt auch mal wieder nach einer richtigen Großstadt. Dazu würde ich in Melbourne sogar auch Marissa wiedertreffen. Ich erzählte Anja und Andy von meinen neuen Plänen und setzte mich dann an die Buchung des Fluges. Es war Freitag und Sonntag werde ich schon nach Melbourne fliegen. Ich war für den Job angemeldet, hatte aber noch keinerlei genauen Daten, wann und wo das ganze stattfand. Samstag rief ich nochmal bei max. im WTC Office an und erhielt dann später endlich die lang ersehnte E-Mail mit allen Infos. Ich konnte auch die Namen der anderen Jobber sehen. Es schienen zwei weitere Deutsche dabei zu sein: Fenja und Nadine. Schon Montagmittag um 13 Uhr ging es los. Ich werde also bei Shock Records im Lager als DVD Picker und Umzugshelfer arbeiten. Die Firma befindet sich in Northcode, Melbourne und befindet sich aktuell im Umzug, weshalb sie auch ein paar Minijobber benötigt.

Anja  war happy dass ich einen Job gefunden hatte und verstand, dass ich aus Darwin raus wollte, um neue Erfahrungen und Leute kennen zu lernen. Andy freute sich einerseits, andrerseits war er traurig und wollte unbedingt, dass ich wiederkomme.

< Die Zeit zuvor – Bali

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Es kamen zu Unstimmigkeiten und scheinbar konnte (oder wollte?!) einer von uns nicht korrekt zählen. Das Geld ging also hin und her, jeder zählte einmal. Erstaunlicherweise waren es bei ihm immer mehr Scheine als bei uns. Nazli wollte sich natürlich nicht verarschen lassen und dementsprechend kippe die Stimmung. Der anfangs noch nette Indonesier merkte, dass er mitdenkende Touristen vor sich hat und warf uns mit den Worten “Fuck you” von seinem Straßenstand. Letztlich tauschten wir woanders zu akzeptablen Kursen.

Aber auch mich hatte das Unglück beim Geld besorgen eingeholt. In einem Convienence Store zog ich mit der Visa Karte ganz normal Bargeld. Ich steckte das Geld in mein Portemonnaie und wollte für einen zweiten Vorgang den rechts daneben stehenden Geldautomaten verwenden. Ich wendete meinen Blick also vom Portemonnaie auf die sich noch im Kartenschlitz befindliche Visa Karte, um sie abzuziehen und in den anderen Automaten einzustecken, doch stelle erschreckend fest, dass meine Karte nicht da war. Ich suchte alles ab, ging raus, wieder rein, beobachte die Menschen im Laden. Es war nichts auffällig. Sofort schossen mir die ganzen Ratschläge von Andy, den anderen Leuten und sämtlichen Reiseführern in den Kopf, dass man peinlichst genau auf sein Geld aufpassen solle. Letztlich rief ich zu Hause an und ließ mir von meiner Mutter bei der Bank eine neue Karte nach Darwin schicken. Lustigerweise bekam ich sowohl mit meiner australischen  GlobalGossip SIM, als auch mit meiner australischen Vodafone SIM auf Bali keine Verbindung. Meine gute alte deutsche blau.de SIM musste herhalten.

Ansonsten machten wir uns einfach ein paar nette Tage auf Bali und wollten eigentlich auch noch ein paar Aktivitäten wie Fallschirmspringen, Paragliding oder sowas buchen. Unter Skydiving verstand man eher selten etwas und scheinbar gab es das auch vor einiger Zeit auf Bali mal, aber inzwischen wohl nicht mehr. Schade, denn gerne hätte ich hier meinen Traum wahr gemacht. Ansonsten hatte Nazli leider ihre fraulichen Probleme bekommen und war dementsprechend auch auf Wasseraktivitäten nicht mehr wirklich ansprechbar. Die weiteren tage ließen wir es uns bei mehreren Massagen wirklich gutgehen.

 

Beim Preis von umgerechnet 2 EUR pro Massage gönnten wir uns natürlich einiges. An jeder Straßenecke warben thailändische und indonesische Damen um ihre Angebote. (You wAnja massage? You wAnja massage? Cheap Cheap! Massage!) Auch zum Frisör gingen wir und Nazli buchte ein Vollprogramm mit Wäsche, Färben etc. etc. Die Zeit überbrückte ich mit einem Besuch im Polo Ralph Lauren Shop (ein ordentlicher Laden, kein Straßenstand), die auf Nachfrage aber gerne zugeben, dass es sich nicht um echte französische Ware handelt. Ansonsten muss man echt sagen dass man sich generell wie im Paradies vorkommt, da echt alles verdammt billig ist.

Abends machten wir wieder “Discovering” (siehe Kapitel “Darwin die Erste”) und tranken ein paar Bier in einer Bar. Ich besorgte uns spontan noch ein bisschen Alkohol im Kiosk gegenüber vom Hotel und wir ließen den Abend so locker und gesprächig ausklingen, Nazli schlief ein. Da ich noch ein wenig aufgedreht war, ging ich runter in die Lobby und checkte noch ein wenig Facebook und co. ab, kam dann aber mit einem sehr netten Concierge/Roomboy ins Gespräch. Im Gespräch am Hotelpool  in einer lauen Nacht erzählte er mir dann ein wenig vom Leben auf Bali.

Am Donnerstag fragten wir in ein paar örtlichen Hotels nach Verfügbarkeit und preis für ein Einzelzimmer für eine Nacht an, da Nazli einen Tag früher zurück nach Darwin ging als ich. Sie war ja nur zu Besuch bei ihren Eltern in Darwin, aber dabei ihre australische Staatsbürgerschaft zu beantragen und brauchte hierfür noch ein bisschen Zeit für den Papierkram und ihre Familie. Denn die Woche nach dem Wochenende war ihr Rückflug zurück in die Türkei. Letztlich zog ich einfach in das Hotel direkt neben dem Hotel wo wir gemeinsam waren. Es war zwar nicht so top und schön wir das andere, aber die eine Nacht hielt ich es auf jeden Fall aus. Mittags waren wir noch einen Kaffee trinken und anschließend ließen wir (diesmal das Hotel) ein Taxi rufen. Wir verabschiedeten uns und Nazli fuhr zum Flughafen.

Ich verbrachte den letzten Tag dann noch alleine und machte mich abends dann auch auf den Weg zum Flughafen. Nach allen Sicherheitskontrollen hatte ich noch etwas Zeit bis zum Boarding und setzte mich in ein Café. Ich hatte Zeit in mich zu gehen und die Woche Revue passieren zu lassen. Einerseits war ich traurig, dass die Woche zu zweit schon zu Ende war, andererseits freute ich mich auf das nächste Abenteuer. Wie wird es weitergehen? Geplant war noch nichts. Als ich dann aus meinen tiefen Gedanken wieder etwas zu mir kam, nahm ich bewusst die wirklich schöne balinesische Musik war, die im Hintergrund lief. Sie kam vom Souvenirshop neben dem Café.
Ich war wirklich angetan von der Musik und die Stimmung einfach unbeschreiblich. Sie passte in dem Moment so wunderbar und erinnerte mich an die warme Herzlichkeit der wirklich freundlichen Balinesen (abgesehen von den Dieben etc.). Das Gefühl das ich spürte ist nicht leicht zu beschreiben. Ich entschloss mich, mich im Souvenirshop nach der CD zu erkundigen und stellte fest, dass es einer Frau vor mir scheinbar genauso ging. Ich kaufte die CD und besitze sie mit großer Freude auch heute. Wenn ich diese CD höre sind die Erinnerungen an meine Zeit mit Nazli auf Bali, die lieben, aber armen Menschen dort und den Hinduismus sofort wieder da. Die Zeit verging, mein Flug startete zurück nach Darwin.

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< Bali, Indonesien – Teil 1

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Am Tag unseres gemeinsamen Abfluges nach Bali fragte ich Nazli schnell noch online über Facebook, wann sie denn zum Flughafen fahren würde und wo wir uns treffen sollten. Für meine Begriffe war ihr Zeitplan etwas knapp bemessen, aber ich beließ es dabei. Andy lieh mir einen Koffer, ich packte einige wenige Sachen und fuhr zum Flughafen. Ich freute ich mich auf den gemeinsamen Kurztrip. Ich nippte genüsslich an meinem leckeren “Gloria Jeans Coffee” Kaffee, während ich eine weitere SMS erhielt: “I miss the time, I’m coming fucking tmrrow…” Na super, dachte ich mir! Es war so klar…Nazli hatte es nicht rechtzeitig geschafft und der Check-In war geschlossen. Sie buchte sich also auf den nächsten Tag um, ich Andyg alleine nach Bali.

Dort angekommen war es vom Wetter und der Luft her nicht viel anders als in Darwin. Am Flughafen wurde man direkt von den verlockenden Taxiangeboten begrüßt. Ich entschied mich für einen der Herren und ließ mich zum Hotel bringen. Vorher bat ich ihn noch, schnell vor dem McDonalds vorzufahren, da ich Hunger hatte. Schnell also Essen geholt und direkt weiter gefahren. Das “Vilarisi Hotel” erschien von außen sehr gut und auch das Personal beim Einchecken war unglaublich freundlich.
Es kam mir fast schon unangenehm vor, da sie sich den “reichen”, “geldhabenden” Touristen irgendwie ja schon unterwarfen. Dennoch gefiel mir die Mentalität der Indonesier, sie waren so herzlich freundlich und machten einem alles was möglich war, möglich. Mit einem Glas Sekt begrüßte man uns bzw. erst mal nur mich. Nazli kam ja nun erst morgen an.
Das Zimmer war sauber und klimatisiert. Eine mit leeren Batterien bestückte Zimmerklingel trällerte “Für Elise” für arme. Ich breitete meine indonesischen Rupien auf dem Zimmerboden aus, warf mit meinem Geld um mich und freute mich einfach riesig endlich mal Millionär zu sein. 1 Euro waren nämlich umgerechnet etwa 12.000 Rupien.  Am nächsten Tag nahm ich das Frühstück war und lief dann durch die Gassen von “Kuta”, dem Ortsteil mit den ganzen Touristen (meistens Deutsche, Australier und Neuseeländer). Die “Gassen” waren dreckige Schotterstraßen. Schon 2 m vor dem Hoteleingang lungerten Einheimische mit ihren Motorrollern und versuchten mir ihre Taxidienste anzubieten oder mir eines davon zu vermieten.

Fußball Ticker auf Bali

Fußball Ticker auf Bali

Weitere 5m vorne wurde man auf tolle T-Shirts, Armbänder, Uhren, Souvenirs, Feuerzeuge oder Geldumtausch angesprochen. An der nächsten Ecke bedrängten mich dann kleine Mädchen, die mir ihre selbst geAndychtenen Armbänder verkaufen wollten. Die waren recht aufdringlich, aber doch irgendwie süß. Irgendwann kaufte ich der Kleinen eins ab. Geldumtausch war aber wirklich alle 10 m an jeder Straßenecke bei jedem möglich. Selbst wenn man einen x-beliebigen einheimischen Passanten ansprechen würde, würde er einem Geld gegen eine schön hohe Rate umtauschen. Nazli wollte dies einmal machen, wegen Kleingeld für ein Münztelefon.

Stattdessen bot der Balinese ihr gleich das ganze Handy zum Verkauf an. Die Menschen versuchen tatsächlich mit allem Geld zu machen, nichts scheint auf Bali unmöglich sofern es Geld bringt. Jeder macht hier alles. Selbst die Polizei ist korrupt. Ich machte mir also einen ersten Eindruck der Insel und sprach einfach irgendeinen der unzähligen  herumlungernden und auf Touristen wartenden Indonesier an und bat ihn mich zu einem guten Preis zum Flughafen zu bringen, da ich mit Nazli vereinbart hatte, sie dort abzuholen. Der erste Taxifahrer war mir zu teuer?! Kein Problem, ich nahm einfach den nächsten.

 

Am Flughafen sagte er mir er würde warten und uns dann auch wieder zurückfahren. ich sagte ihm, dass es noch etwas dauern könnte. Es machte ihm aber offensichtlich nichts aus und tatsächlich wich er mir nicht mehr von der Seite. Er wartete locker 45 Minuten mit mir am Ausgang des Flughafens auf Nazli. Als sie ankam konnte ich ihr zumindest unseren persönlichen Taxifahrer vorstellen. Er fuhr uns zum Hotel und gab uns direkt sein Visitenkärtchen mit. Für den Fall, das mal wieder irgendwas sein sollte…Egal was. Sie checkte ein und von fortan wurden wir laufend und fast überall als Hochzeitspärchen anerkannt und gefragt ob wir “on Honeymoon” seien.

Die immer vor unserem Hotel rumlungernden Männer waren von Nazlis Tatoo an der Hüfte total angetan und einer wollte ihr auch (für ganz wenig Geld natürlich) gleich ein neues stechen. Er sei erfahrener “Hobbytatoostecher” und hat das schon bei ganz vielen gemacht. „ahhjaa, ist klar…“ jedenfalls wurden wir des Öfteren in ein entsprechendes Gespräch verwickelt, wenn wir von oder zum Hotel wollten.  Einmal  waren wir tatsächlich am Überlegen, ob wir uns einen dieser tollen Roller mieten sollten und machten auch eine Probefahrt. Wir waren uns aber zu unsicher, ob wir im Straßenverkehr ohne Regeln damit überleben würden und ließen es anschließend doch sein. Abends gingen wir in “Mama’s German Restaurant” essen und Nazli durfte deutsche Küche kennenlernen. Die Tage darauf verbrachten wir überwiegend mit Shopping.

 

Also eigentlich shoppte Nazli, ich half ihr nur beim Aussuchen und Tragen. Wir suchten uns immer mal wieder spontan Rollerfahrer, die uns von hier nach da fuhren. Es war echt beeindruckend, wie man hier völlig ohne Regeln und ohne Ampeln einen Straßenverkehr vorfand. Wer zuerst mahlt zuerst war die Devise, genauso wie “Einfach irgendwie durchdrängeln zwischen den anderen 37.000 Rollerfahrern ohne Führerschein”. Wir machten einen Ausflug nach Denpasar, der Hauptstadt der Insel Bali. Dort ging es etwas geordneter zu und es gab tatsächlich auch geteerte Straßen mit Ampeln. Sogar einen Home Delivery Mc Donalds gibt es dort.
Kleine Kästchen mit Blümchen, Kräutern und Räucherstäbchen werden überall von einheimischen Gläubigen mitten am Straßenrand, an Mauern oder Fensterbänken niedergelegt. Dementsprechend liegt ein entsprechender Duft in der Luft, den ich aber schon nach kurzer Zeit als wohltuend aufnahm. Für mich war es der Bali Duft und ich finde, er passt zu der Herzlichkeit der Menschen und dem Hinduismus, der hier offen ausgelebt wird, einfach herrlich dazu.

Als wir zurück in Kuta waren, schlenderten wir zufällig an einer Shisha Bar vorbei, woraufhin Nazli dort natürlich direkt mit mir rein wollte. Shisha-Rauchen in einer Orient Bar, das war ihr natürlich heimisch und das Pendant zu meinem Stück Heimat “Mama’s German Restaurant”.
Es war irgendwas mit Melonengeschmack, was wir rauchten. Dazu gab es das “Bali-Bier”: “Bintang”. Auf das obligatorische “Bintang” Tanktop, das nahezu fast jeder Aussie als Bali-Tourist ganz lässig trägt, verzichtete ich aber.
Einen weiteren Tag verbrachten wir am Strand, da an dem Tag das Ramadan Fest der Moslems gefeiert wurde und daher fast alle Geschäfte geschlossen waren. Trotz der großen Mehrzahl an Hindus wird hier der Islam scheinbar dort sehr gelebt. Am Strand sprach ich einen der vielen Liegen-Vermieter an und handelte uns einen guten Tagespreis ein. Das Wetter war leider etwas wolkig, aber nicht kalt. Nazli nahm sich für wenig Geld einen “Surf-Lehrer”, kriegte den Trick des Wellenreitens aber irgendwie nicht raus. Ansonsten relaxten wir einfach mit Bier im Liegestuhl, während man uns Uhren, kühle Getränke und T-Shirts anbot, von denen Nazli bei einem nicht widerstehen konnte.
Während ich mein Geld immer mit der Visa Karte vom Automaten (ATM) holte, wechselte Nazli traditionell in bar ihre Australischen Dollar in Indonesische Rupien um. Als sie mal wieder Geld brauchte, checkten wir die großen Kurs-Tafeln, die nacheinander aufgestellt alle am Straßenrand standen. Auch in der Commonwealth Bank fragten wir nach dem aktuellen Tageskurs, entschieden uns dann aber für einen Straßenstand. Wir meldeten unser Interesse am Geldumtausch an und wurden prompt von einem freundlichen Indonesier lächelnd in ein Hinterzimmer geführt. Dort an der Theke prahlte er mit seinen “Cheap & Good Rates”. Er packte sein Bargeld aus und fing an es vor unseren Augen zu zählen. Nazli ist natürlich nicht doof und bestand darauf, selbst nochmal zu zählen.

Bali Teil 2 folgt morgen…




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Wieder in Darwin angekommen regnete es in Strömen. Ich fuhr zunächst mit dem Shuttle Bus zum Holiday Inn Hotel an der Esplanade und rief dort dann Andy an. Er hatte mir bei einem Mittagessen im Monsoons angeboten bei sich zu schlafen. Also fragte ich nach, ob sein Angebot noch gilt. Und ja, Bingo, er lud mich zu sich ein. Ich bat die Dame am Schalter des Holiday-Inn Hotels ein Taxi rufen und ließ mich also nach Darwin-Parap fahren. Dort empfing mich Andy durch einen kleinen Garten, der zu seiner Terrasse führte. Auch sein Neffe aus Nepal, Anoup, war da. Er lebte auch dort.

Er war aus Nepal, hat viel Familie in Australien und hatte wohl angefangen in Sydney zu studieren, es dann aber irgendwie abgebrochen. In Darwin jobbt er in einem Café der Familie in der City. Das Café gehört Lucia, der Schwester von Andy. Sie wird später auch öfter zu Besuch kommen. Andy zeigte mir also seine Unit/Appartement und dann setzen wir uns erst mal gemütlich auf die Terrasse und tranken Bier. So macht man das nunmal in Darwin. Ich erzählte von meinen Trips. Alles wirkte sehr offen und locker, mal saß man drinnen, mal draußen, die 4 Decken Ventilatoren liefen pausenlos auf voller Stufe und der Fernseher auch nebenbei.

Hinweisschild in einem „Target“

Hinweisschild in einem „Target“

Andy hatte zwar einen Gastraum, der war aber von seinem Neffen belegt. Deshalb musste ich im Bett von Andy schlafen. Ich bestand auf meinen Schlafsack, womit er zunächst auch kein Problem hat. Im Laufe der Zeit stellte sich aber heraus, dass der Schlafsack aus schlechtem Stoff verarbeitet war (obwohl er über 100 EUR bei Globetrotter gekostet hat) und daher anfing zu müffeln. Dennoch wollte ich darin schlafen. Ich zerlief nachts natürlich darin, aber der Deckenventilator direkt über mir und die raumeigene Klimaanlage halfen aus.

Zuhause bei Andy

Zuhause bei Andy

Andy wuchs wohl viele Jahre unter strengen Bedingungen im Kloster auf. Dort hatte er einen sehr guten Kumpel namens Azé, der ursprünglich auch aus Osttimor stammt und nun aber auch in Australien (in Sydney) lebt. Andy macht auch mit seinen guten 50 Jahren noch jedes Wochenende Party und lässt sich bei jeder Gelegenheit zum Trinken überreden. Ich war nun also froh ein kostenloses, tolles Zuhause zu haben und dies fernab vom Hostelleben. Ich fand es natürlich spannend endlich auch mal abseits vom Mainstream-Backpacker Tourismus zu sein und ein Leben eines “Locals” mitzubekommen. Nun stand ja noch der Bali-Trip mit Nazli an. Wir suchten uns einen günstigen Flug und ein günstiges Hotel raus und buchten auch.

 

Die nächsten Tage folgten dann wieder mit Rumchillen, Mittagessen im Monsoons, Bier trinken, Gesprächen auf der Terrasse bei Andy, Fernsehen bei Andy und gelegentlich auch Kochen bei Andy. Was ich im Monsoons immer ganz cool fand, waren die Flatscreens an der Wand. Dort liefen Musikvideos, Werbung und auch das N.T. Keno aus der Skycity, also dem Casino in Darwin. Keno ist eine Art Lottospiel. Aber das coole: Die Ziehung der Zahlen erfolgt alle 3 Minuten. und so geht’s: Man schnappt sich einen Keno-Spielschein an der Theke/am Tisch und wählt aus 80 Nummern eine bestimmte Anzahl an Nummern in einem Nummernblock aus, jede angekreuzte Nummer kostet einen $1 Einsatz, also sehr verständlich. Dann geht man zur Theke, bezahlt den Schein und schon wenige Minuten später findet die Live Ziehung der Zahlen mit Live-Übertragung auf dem Flat Screen statt. Ich fand das immer lustig, vor allem ist’s ein netter und spontaner Zeit (& Geld) Vertreib, da die Ziehung direkt nach Einlösung des Scheins erfolgt und nicht erst Tage später wie jetzt beim Lotto bspw.




< Die Zeit davor

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Am übernächsten Tag Andyg ich erst mal für eine Woche nach Alice Springs, dem Ausgangsstädtchen, um den Uluru/Ayers Rock zu besuchen. Alice Springs ist ein kleines Dorf inmitten des Outback. Und genauso fühlte ich mich hier auch. Es war stinkend langweilig, es gab nichts und ich zählte jede Stunde, bis ich endlich wieder zum Flughafen fahren konnte. Es gab hier ähnlich wie in Darwin einige Aboriginals, die herumlungerten, ansonsten nur einen kleinen Ortskern. Glücklicherweise fand ich in einer kleinen Shopping Mall einen Wifi Zugang, sodass ich dort öfter einen Kaffee trank, um die Zeit rumzukriegen. Mein Hostel “Toddys Backpackers” war recht in Ordnung. Ich war mit einem Deutschen, der Student aus Melbourne war und einem Italiener im Zimmer, die aber beide ein oder zwei Tage später ihre Tour zum Uluru starteten. So lief das nämlich hier: Man reist an, bleibt eine Nacht, startet eine meist 3-tages-Tour zum Uluru, kommt zurück nach Alice Springs für eine Nacht und verlässt Alice. Sehr interessant war der Klimawechsel. Ich befand mich noch immer im Northern Territory, ca. 2 Flugstunden südlich von Darwin. In Darwin sind es konstant 25-33 Grad. Hier, mitten im Outback, sind es tagsüber auch etwa 25 Grad, nachts aber geht die Temperatur auf wenige 3 Grad etwa zurück.
Auch ich musste also eine Tour buchen und war mir zunächst sehr unsicher, da die Preise einfach unverschämt hoch sind. Eine 3-Tages-Tour kostet umgerechnet ca. 400 EUR. Ich entschied mich letztendlich für eine 1-Tages-Tour. Eigentlich ist das zu kurz, um das ganze Programm wirklich genießen zu können, aber ich musste sparen. Vor allem da ich mich noch 1 Tag vorher zu einem Bali Trip habe hinreißen lassen. Ich musste noch das Hostel wechseln, da es ein günstigeres gab. Ich wechselte von Toddys Backpackers in Annies Place. Dort war ich mit zwei Mädels und einem Kerl aus England in einem Zimmer. Der Kerl war Ben und ein recht lustiger Zeitgenosse. Ich brachte ihm ein paar deutsche Andyskeln bei, die er unbedingt für seine nächsten Flirts haben wollte. So bspw. “Du bist schöner als [beliebiger Name eines Models einfügen]” Ben und ich werden auch in Zukunft über Facebook ab und an Kontakt haben.
Es ging also am nächsten Tag sehr früh morgens los und neben dem Guide waren lediglich zwei andere mit dabei: ein deutsches Rentnerehepaar. Er war pensionierter Lehrer und hatte viel zu erzählen. Während der mehrstündigen Fahrt machten wir mal Pause und waren beeindruckt von der Erde. Denn es war tatsächlich richtig rote Erde aus dem Outback. Hin und wieder sah ich Schilder am Straßenrand, die auf die nächste Population hinwiesen, also auf das nächste Dorf. Die Strecken zwischen zwei Ortschaften  oder gar Tankstellen betragen nämlich locker mal einige hundert Kilometer. Deswegen gibt es Hinweisschilder, die einen an genug Sprit und Trinkwasser erinnern sollen. Irgendwann  waren wir dann aber endlich am Uluru angekommen und wanderten zunächst einmal ein bisschen um dieses heilige Gestein mitten im Outback herum. Es war schon sehr beeindruckend ein solches riesen Gestein, dass nur aus der Erde herausragt und unter der Erde noch viele Kilometer lang ein wahres Gebirge bildet, aus nächster Nähe zu betrachten. Dennoch aber war es sehr heiß und anstrengend. Der Guide erklärte uns ein paar Wandmalereien der Aboriginals und führte uns herum. Das Highlight sind die Sonnenauf- und untergänge, da sich hier die Farbe des ganzen Ulurus beeindruckend ändert. Also fuhren wir gegen 18 Uhr zum Sunset-Point.

 

Die Reisebusse trafen nach und nach ein, es füllte sich, denn alle waren gekommen, um den einmaligen Moment an diesem Abend mitzuerleben. Zwei Busse voller Asiaten kamen an, für sie wurden Tische mit weissem Gedeck und Sektempfang aufgestellt. Mitten im Outback. Danach kamen die Fotografen. Aber auch wir sollten nicht leer ausgehen und unser Guide stellte uns 3 Klapp-Campingstühle auf, reichte uns ein Glas Sekt und ein provisorisches Abendbrot. Also saß ich dann dort im Campingstuhl neben zwei Rentnern, aß irgendwelches schnell warmgemachtes Essen und hatte meinen Blick jede Sekunde auf den Uluru gerichtet. Nebenan hatte eine andere Reisegruppe, ausschließlich jüngere Leute ihren Spaß.

 

Lustigerweise fand sich in dieser Gruppe mein ehemaliger Zimmergenosse, der Italiener aus Toddys Backpackers wieder. Ich begrüßte ihn, er lud mich auf ein Bier ein, doch ich konnte ja schlecht meine Reisegruppe verlassen, um hier mitzufeiern. Auch wenn ich das natürlich in dem Moment gerne getan hätte und gemerkt habe, dass ich vielleicht doch die falsche Tour gebucht hatte. Also gesellte ich mich wieder zu meinen beiden Rentnern und wir schossen ein paar Fotos. Dummerweise hatte ich am Morgen der Abreise kein Licht angemacht, um die anderen schlafen zu lassen. Ich hatte den Akku der Kamera über Nacht aufgeladen und dann, zumindest dachte ich das, in den Rucksack geworfen. Leider hatte ich wohl nicht getroffen und nun eine Kamera ohne Akku dabei. Ich musste also mit der schlechten Kamera meines Handys Bilder machen, doch auch da machte der Akku schon bald schlapp. Ich gab den beiden älteren Herrschaften also meine Mailadresse und sie wollten mir die Bilder unseres gemeinsamen Ausfluges schicken. Leider haben sie es bis heute nicht und deshalb habe ich von meinem Tagesausflug zum Uluru kaum Bilder. Gegen Mitternacht setzte man mich wieder bei Annies Place ab und ich ging recht schnell schlafen.
Ich verbrachte nun noch irgendwie mit viel Zeitvertreib zwei Tage und Andyg dann endlich wieder zurück nach Darwin. Wären meine Pläne nicht so gekommen, wie sie letztlich kamen, also wenn Darwin jetzt nicht gewesen wäre uns so, dann hätte ich bestimmt eine Outback Tour gemacht und wäre von Alice Springs einfach noch 700km den Stuart Highway (der ja in Parap, Darwin anfängt) geradeaus runter gefahren. Dort liegt nämlich Coober Pedy. Der Name stammt aus der Sprache der Aboriginals ab: ‘kupa piti’ und heißt so viel wie “weißer Mann im Loch”. Es gilt als ‚die‘ Opal Hauptstadt der Welt, da hier 3/4 aller Opal Edelsteine gefunden werden. Die nächste Ansiedlung sind hunderte von Kilometern entfernt.

Coober Pedy liegt mitten im südlichen Teil des Outbacks. Die heißen Temperaturen im Sommer und das Suchen nach Opalen untertage haben viele Einwohner dazu gebracht, einfach gänzlich unter der Erde zu leben. Und deswegen gibt es in Coober Peedy inzwischen ganze Wohnhöhlen, in denen die Menschen leben. Und nicht nur das: Man kann sich auch unterirdische Kirchen ansehen oder in einem der verschiedenen Hotels übernachten, wenn man als Tourist in Coober Pedy ist. Internetcafé, Casino und Kino gibt es auch alles. Ebenso wie einen Golfplatz unter der Erde. Allerdings ist dieser ohne Gras und als Spieler trägt man immer ein kleines Grasstück als Ziel mit sich herum. Zu gern hätte ich mir das mal in echt angesehen, eine kleine eigene Welt unter der Erde. Aber naja..




< Das vor zuvor passiert

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Laura hatte an einem der Tage im Esplanades Park ein Nickerchen gemacht und wurde von einem Gitarrenspiel geweckt. Bei dieser Gelegenheit lernte sie Sam und Dan, zwei australische Low-Budget-Reisende kennen. Die beiden hatten einen treuen Begleiter: Ihren Hund „Bruce“.

Das „red centre“ inmitten des N.T.

Das „red centre“ inmitten des N.T.

So kam es also dass wir vor allem Sam noch öfter in Darwin über den Weg liefen und uns für einen Abend im Monsoons verabredeten. Mit dabei waren dann Sam, ein Israeli, Laura, Nazli und ich. Wir tranken Bier und ich bestellte mir und den anderen die obligatorische Peperoni Pizza, die einfach verdammt lecker war. Wir kamen ins Gespräch und Nazli äußerte ihren Wunsch schon immer mal nach Bali fliegen zu wollen. Es sei von Darwin nicht weit und aber total billig und schön. Kurzerhand fragte sie, ob wir nicht alle zusammen einen Kurztrip nach Bali machen wollen. Laura fehlte aber leider das nötige Geld, der Israeli wollte nicht und Sam auch nicht, da er andere Reisepläne hatte. Sam kommt aus Hervey Bay in Queensland und war auf einem Roadtrip unterwegs und verdiente sich mit als Musiker hier und da ein bisschen Geld.

Ich hingegen war von Nazli’s Idee sehr angetan und so entschieden wir beide uns zusammen in den kommenden Wochen irgendwann nach Bali in Indonesien zu fliegen. Wir wollten alle noch in eine andere Bar umziehen, zogen also die Mitchel Street (Hauptstraße in der City) auf und ab. Ich holte mit Nazli noch schnell Zigaretten im Coles Supermarket im Mitchell Centre. Das Mitchell Centre ist eine kleine Shoppingmall mit einem Coles, einem Gloria Jeans Coffee Shop und ein paar anderen kleinen Läden. Hauptsächlich dient es aber als wunderbarer Kühlschrank für Menschen. Denn die Innentemperatur ist so wunderbar runtergekühlt, sodass es jedes Mal ein einziger Genuss ist, wenn man von der warmen, tropischen Luft draußen, ins Innere dieses Gebäudes gelangt.

So verhielt es sich auch mit den lokalen Bussen: richtig ordentlich runtergekühlt! Wir sind dann aber spontan irgendwie noch zum Mindil Beach gekommen, um dort noch etwas “abzuhängen”. Dort trafen wir auf noch ein paar mehr Leute, ich weiß gar nicht, wer die alle waren…Entweder Bekannte von Sam oder einfach Leute, zu denen wir uns spontan zugesellten.




< Das war zuvor geschehen

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Ein absolutes Muss, wenn man im Northern Territory ist, ist der Besuch des Kakadu und des Litchfield National Parks. Ich wollte keine Tour buchen, da die mal wieder sehr teuer waren. Also wagte ich den Versuch, schaute auf den schwarzen Brettern in den Hostels und auch auf einer Internetplattform namens Gumtree. Dort fand ich ein Inserat einer deutschen namens Melina. Sie suchte noch einen Mitfahrer, um dann ein Auto zu mieten und gemeinsam in die Tour zu starten. es hörte sich gut an, deshalb rief ich an. Sie schien zunächst recht nett, ihr plumpes „pfff Proll…“, nachdem ich ihr mit „im YHA“ auf Ihre Frage, in welchem Hostel ich denn sei antwortete, lies mich zunächst noch schmunzeln. Wir verabredeten uns für abends 19.30 vor dem Hostel. Melina war ein blondes “Dickerchen” aus dem Ruhrpott.

 

Begleitet wurde sie von Marco, einem dürren, leicht streberhaften „9x malklugen“ Veganer und einer anderen, etwas ruhigeren jungen Dame, namens Danica. Wir setzen uns an den Pool des YHA und ich befand mich ernsthaft in einer Art Bewerbungsgespräch um den Platz im Auto. Melina war sehr dominant und war ernsthaft interessiert daran, welchen Schulabschluss ich denn habe und was meine weiteren Pläne denn so sind. Jedenfalls schien ich es geschafft zu haben und ich durfte mitfahren. Für 30 Min später waren wir in einer Bar in der Mitchell Street mit noch einem anderen Deutschen verabredet. Es war Chris und er schien sehr sympathisch. Er war auch eher ruhig und machte auf mich sofort den typischen „Zivi-Typ mit Brille“ Eindruck. Locker und gelassen, dabei offen für vieles und verständnisvoll. Wir tranken ein paar Jugs Bier, danach ging jeder wieder in sein Hostel und wir verabredeten uns für den Tag darauf, um im Tourist-Office Informationen über die Nationalparks und Anreise herauszufinden. Mir wurde immer klarer, dass Melina nicht ganz so einfach ist und ich mich vielleicht doch nach anderen Reisepartnern umsehen sollte. Doch dann hatte ich die Idee einfach Laura mit einzuladen. Ich brachte Sie also auch mit zu unserem Treffen und stellte sie vor. Auch bei ihr kamen die typischen Fragen nach Abschluss und Zukunft, Vergangenheit etc. Laura wurde immer ruhiger und merkte auch, was für eine Person Melina war. Leider konnte ich sie deshalb nicht zum Mitfahren überreden und musste da wohl alleine durch. Wir hatten alle nötigen Infos und gingen dann noch zu ein paar Autovermietungen. Letztendlich aber verabredeten wir uns für den nächsten Tag um 8.30 Uhr, um ein Auto wirklich zu mieten.

 

Natürlich mussten alle 5, nein 6 (es war noch Alexa, eine deutsche Freundin von Marco hinzugekommen) dabei sein, damit 2 von uns Ihre Unterschrift leisten können. Sinn?! Gesagt, getan hatten wir also für den Tour-Tag und einen Tag danach ein Auto gemietet. Wir hatten uns darauf geeinigt, nun doch nur eine Tages- Tour zum Litchfield Nationalpark zu machen. Eine 3-Tages-Tour mit dem Wagen war irgendwie nicht möglich. Zu teuer, Auto nicht verfügbar oder sonst was. Wir gingen alle noch zusammen in den Woolworths ein paar Sachen zu Essen und Trinken einkaufen und fuhren das Zeug dann in Marcos Hostel. Dort rechneten wir das Geld ab, anschließend gingen wir auseinander.

Der nächste Tag im Litchfield Nationalpark war, abgesehen von der Gruppe als solche, an für sich OK. Wir waren herrlich in kaltem, frischen Wasser in einem Natursee baden. Über uns riesige Steinwände. Ein Besucher wollte vor seinen Freunden scheinbar angeben und begab sich nach oben. Es waren schätzungsweise 15 Meter. Oben stand er dann erst mal eine ganze Weile, da er sich einfach nicht traute zu springen, andererseits aber auch zu stolz war, um unverrichteter Dinge wieder runterzulaufen. Die Menschen im See mit nach oben gerichtetem Blick wurden immer mehr, sodass der Druck auf ihn wohl immer größer wurde. Nach einer Stunde nahm er dann allen Mut zusammen und sprang. Der Applaus war seiner. Es folgten ein paar Naturdenkmäler, Wälder,  alte Gesteine, Lunchpause, Bäche mit frischem Erdwasser, Waldbrände in weiter Ferne. Als es dunkel wurde, fuhren wir dann langsam wieder zurück und gegen 22 Uhr kamen wir dann wieder in Darwin City an.

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< Das war zuvor passiert

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Ich hatte mir online ein Bett in der Banyan View Lodge, einem Hostel in Darwin, gebucht und vereinbart, dass der Zimmerschlüssel im mit einem Sicherheitscode gesicherten Briefkasten am Haupteingang abgelegt wird, da zu meiner Anreisezeit kein Personal mehr da sein wird.

ebook-043Als das Flugzeug nach gut 3 Stunden seine Türen öffnete, erschlug mich erst einmal ein Wall von richtig feuchter, tropischer Luft. Die Luft war sehr warm, das Flughafengebäude wirkte wie ein Kühlschrank. Es war schon etwa 23 Uhr und ich setzte mich in ein Taxi und lies mich in die City fahren. Die Fenster waren offen, es war stockdunkel, aber noch richtig warm. Auf der Straße hörte man Frösche quaken und Grillen zirpen. Eine tropische, laue Sommernacht. Völlig normal für Darwin. Auszug aus Wikipedia: “Darwin ist die Stadt in Australien mit der geringsten „hohen“ Temperatur. Jeden Tag sind es 33 °C, ein kalter Tag ist 32 °C und ein heißer Tag ist 34 °C.” Und das stimmt, inzwischen kann ich das bestätigen. Heizungen und Jacken kennt man hier oben im “Top End” nicht. Alles wirkte irgendwie kleiner aber doch auch größer als in Sydney.

 

Es gab zwar keine riesigen Wolkenkratzer oder hochmoderne Gebäude, dafür war alles viel größer und weiter, einfach geräumiger. Ein Parkplatz war in etwa so groß wie zwei Fahrzeuge. Der Fahrer verwickelte mich in etwas Smalltalk, erklärte mir, dass morgen der “Tits-Out Tuesday” sei und mein Hostel in der Mitchell Street direkt in der City läge. Dort angekommen traf ich dann doch noch die Rezeptionisten, die gerade Ihre Schicht beenden wollte und konnte problemlos einchecken. Das Zimmer war ein 4er Zimmer und unglaublich angenehm gekühlt. Insgesamt machte das Hostel mir einen guten Eindruck. Der lange Gang mit den Zimmern rechts und links war gefüllt mit feuchter und heißer Luft.

Das Gefühl, wenn man von diesem ausgehend in ein angenehm gekühltes Zimmer geht oder umgekehrt war einfach toll. Als ich dann im Bett lag, spürte ich ein schwer beschreibbares Glücksgefühl. Ich hatte den Eindruck ich sei endlich angekommen, angekommen in DEM Australien, wie man es immer gehört hat. Tropisch, eine immerwährende Hitze und nicht weit vom puren Outback. Ein völlig anderes Australien als das, was ich in Sydney kennengelernt hatte. Passend dazu schaute ich mir im Bett den Film “Rogue – im falschen Revier” an, der von einem Monster Krokodil, das harmlose Touristen auf einer Bootstour im Kakadu Nationalpark (größte Attraktion für Urlauber im Northern Territory) angreift, handelt. Der Film beruht auf wahren Begebenheiten.

 

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Am nächsten Tag machte ich zunächst mal einen Stadtrundgang und spürte dabei die knallige Sonne des “Top Ends”.
Keine einzige Wolke und das so gut wie fast 6 Monate lang. Zwei Jahreszeiten: Wet Season und Dry Season. Kälter als 20 Grad wird es hier nie.  Ich empfand es jedoch als gar nicht so unangenehm, da die feuchte Luft die Sonne mehr erträglicher machte. Am Nachmittag fiel mir ein, dass ich im Hostel mal die “Laundry” benutzen muss (meine „Undies“ wollen ja auch mal gewaschen werden)  und dafür noch Kleingeld benötige.
Also betrat ich einen Souvenirshop, um dort Geld zu wechseln. Es war “It’s Australian” und beim Schritt über die Türschwelle wusste ich noch nicht, dass mir dieser Schritt mein zukünftiges zuhause bringen würde. Ich frage nach 1$ Coins und die rothaarige Dame hinter der Ladentheke fragte woher ich sei. Nach dem typischen “Germany”, wechselte sie ins Deutsche mit rheinischem Dialekt und fing etwas Smalltalk an. Sie erzählte von ihrer deutschen Freundin Franziska und das dessen Nichte Laura aus Deutschland zurzeit zu Besuch sei, aber dringend Anschluss zu Gleichaltrigen sucht. Ich hinterließ meine Handynummer und fand es mal wieder amüsant, wo man überall Deutsche trifft.

Aber das war ja eh so ein Thema für sich: Deutsche in Australien. Neben den Engländern und Franzosen sind wir hier wohl mit die am meisten vertretene Nation unter Backpackern.  Wenn man ein neues Zimmer in einem Hostel bezieht, dann grüßt man üblicherweise die anderen Leute im Zimmer und stellt sich gegenseitig kurz vor, fragt woher man kommt, wo man bisher in Australien war und wo es als nächstes hingeht. Da es in Australien von deutschen Backpackern geradezu wimmelt, kam es ab und an vor, dass man ich mich mit meinem Gegenüber zuerst auf Englisch unterhalten hab, bis wir beide dann merkten, dass wir beide aus Deutschland kommen. War der Gesprächspartner dann aber doch mal kein Deutscher, kam es dennoch öfter mal zu lustigen oder auch unlustigen Situationen:
“Ehrlich gesagt war ich auch ganz froh, dass Sebastian und ich die einzigen Deutschen waren, schon was Besonderes, wenn man bedenkt, wie viele deutsche Touristen sich in Oz tummeln. Wenn ich erzählt habe, dass ich aus Deutschland komme, war der erste Satz meist: ‚Oh, es sind ja so viele Deutsche hier!‘ (was aber nicht negativ gemeint ist) und als mir eine Taiwanerin erzählt hat, dass sie viele Deutsche getroffen hat, meinte eine Israelin, die ebenfalls auf unserem Zimmer war: ‚Es ist unmöglich, sie nicht zu treffen! Sie sind überall!’” Dies schrieb Danica (du wirst sie im Kapitel „Der Trip in den Litchfield National Park“ kennenlernen) zu jener Zeit in Ihrem Weblog. Und dies kann ich bestätigen. Meist folgten dann, und das ist jetzt kein Scherz, Kommentare wie “Ahhh Germany?…Heil Hitler?!?!” oder “Germany? Ahh, Nazis?!”. Natürlich nicht immer, aber es kam öfter vor. Und ich bin da nicht er Einzige, dem das aufgefallen ist.

Hier merkte ich sehr deutlich, dass im Ausland über unsere Geschichte und Hitler (irgendwie verständlicherweise) viel direkter und offener gesprochen wird, als in Deutschland selber.  Australier z.B. wissen vielleicht gar nicht, dass der Hitlergruß bei uns im Lande gesetzlich verboten ist und wir darauf etwas merkwürdig reagieren mögen.  Manchmal hingegen wurde ich aber auch für unsere Autobahnen  gelobt, die im Ausland sehr hoch angesehen sind.:) (…und zwar wirklich die Autobahnen selber, nicht deren vermeintlicher „Erfinder“, der sie hat bauen lassen…)
Am Abend rief mich Laura bereits an und wir verabredeten und zum gemeinsamen Mittagessen mit ihr und Anja (die nette Dame aus dem Souvenirgeschäft) im Monsoons, dem angesagtestem Club/Pub/Bar/Restaurant der Stadt. Ich kam noch kurz mit einem deutschen Zimmergenossen namens Mariosh ins Gespräch, der am nächsten Tag mit einer Mitfahrgelegenheit (einem “Lift”) weiterreisen wollte.

Ich ging also zur Mittagszeit zurück in die CIty und fand das Geschäft auch tatsächlich wieder. Anja stellte mir noch kurz Nazli vor. Sie arbeitete auch in dem Souvenirgeschäft und ist eine Türkin, deren Familie aber in Darwin lebt und arbeitet. Gelegentlich kommt sie dann im Sommer zu Besuch und verdient etwas Geld. Ihr Vater arbeitet gegenüber in einem türkischen Café.
Anja und ich liefen dann 10 Meter nebenan in einen anderen Souvenirladen, der dem gleichen Besitzer (Ron) gehört. Dort arbeitet und waltet Andy- Wild rumfuchtelnd kommandierte er Laura herum, die ihm aus Langeweile ein bisschen unter die Arme griff und die ich genau in diesem Moment dann auch kennenlernte. Sie war lässig drauf und ca. in meinem Alter. Zu viert gingen wir um die Ecke ins Monsoons. Anja und Andy waren hier tägliche Gäste  mit reserviertem Stamm-Sitzplatz. Ich lernte erst mal die darwinsche Lunchtime kennen: 2-3 Jugs Bier und teures Essen. Wir lernten uns alle ein wenig kennen und ich war froh, hier in Darwin Anschluss gefunden zu haben.
Anja und Andy nahmen schnell ein Pfefferminz-Bonbon um ihre Alkohol Fahne zu übertünchen und gingen wieder arbeiten, während Laura und ich ein wenig durch die City spazierten. Wir schauten uns die “Lagune” an, die bei den Einheimischen so angesagt war, waren aber etwas enttäuscht. Das war nur ein kleiner, künstlicher See, daneben ein bisschen Wellenbad. Ein ernüchternder Versuch den Menschen eine Bademöglichkeit zu bieten. Ganz Darwin ist umschlossen vom freien Ozean, doch geht hier wegen Ebbe und Flut, kaum Wellengang und Krokodilen niemand schwimmen.

Die Tage darauf traf ich mich immer wieder mit Laura zum Rumhängen und Zeit verbringen. In Darwin kann man nicht viel machen und es wird schnell langweilig. Wir kauften uns eines Abends ein Sixpack Bier, legten uns auf eine Steinplatte am einzigen “Strand” in der City und betrachteten bei wolkenfreier Sicht den Sternenhimmel. Der Strand ist kein wirklicher Strand. Es  ist total steinig dort. Hinlegen und Sonnen kann man sich dort nicht wirklich. Nur ein bisschen schauen und am Wasser planschen.

 

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links: Andy’s „N.T. Aussie Shop“ – rechts: Anja’s „It‘s Australian“

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Beim Mittagessen im Monsoons

An einem anderen Tag besuchten wir den Crocodylus Park am Stadtrand von Darwin. Laura hatte zufällig ein paar Ausschilderungen zum Park entdeckt, als sie eines Tages mal aus Langweilige ein wenig in der Gegend rumgelaufen war und wollte den nun mit mir besuchen. Es war eine Art Forschungs- und Beobachtungsstation von Krokodilen und anderen Tieren wie Emus, Kängurus, Tiger oder Affen. Lustig waren auch die Jumping Crocodiles, die von einem Pfleger mit Futter an einer Leine zum Hochsprung motiviert wurden. Er erzählte auch ein paar Fakten zu den in Australien lebenden ‚Crocs‘. Als wir das gesamte Gelände durchlaufen hatten, verewigten wir uns noch mit zwei Einträgen im dort ausgelegten Gästebuch und liefen dann wieder zurück nach Fannie Bay, wo Laura bei ihrer Tante lebte.

 

Crocodylus Park

Friedhof & Crocodylus Park in gleicher Richtung?!

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Wenige Tage später fuhr ich wieder zu Laura und Franziska. Wir liehen uns das Auto, um in ein Waldgebiet zu fahren, in dem Franziska mit Anja regelmäßig mit den Hunden spazieren geht. Dort gibt es auch einen kleineren Regenwald in dem es angeblich Schlangen geben sollte. Das wollte ich unbedingt sehen! Laura fuhr den Wagen, ich traute mich nicht so recht: Automatik & auch noch Linksverkehr. Ich war beeindruckt, da der “Wald“ (wenn man ihn so nennen kann) unscheinbar riesig und endlos wirkte und einfach alles so menschenfrei war. Diese “Freiheit” wird mir im Northern Territory immer wieder bewusst. Es ist ja auch so groß wie Spanien, Frankreich und Italien zusammen und auf dieser Fläche leben nur etwa 225.000 Menschen. Ich wollte unbedingt eine Schlange sehen und auf einmal huschte eine solche vor meinen  Füßen an mir vorbei. Die Schlange war wohl nicht so sehr groß gewesen und nach wenigen Sekunden auch nicht mehr zu sehen, aber immerhin war das meine erste und einzige Begegnung mit einer australischen, in der Natur lebenden Schlange gewesen.
Ein weiteres Highlight in Darwin ist der Mindil Beach Sunset Market. Es handelt sich dabei um einen Markt auf dem Vorplatz von Darwins bekanntestem Strand, dem Mindil Beach. Laura und ich waren mit Nazli zu einem Rundgang über den Markt verabredet. Hier kann man super schön flanieren und sich von verschiedensten Ständen inspirieren lassen und Essen aus unterschiedlichen Nationen genießen. Das meiste war aber entweder Krimskrams oder Kleidung für die Frau. Nazli fand zwei passende Oberteile und ich zwei Armbänder. Gegen 18 Uhr etwa versammeln sich dann alle am riesigen Sandstrand, um den Sonnenuntergang zu beobachten, der hier auch angeblich am schönsten sein soll, da Darwin die nördlichste Stadt Australiens ist. Darwin nennt sich selbst gerne die “Sunset City”.

 

Nachdem das Schauspiel sein Ende nahm, liefen wir quer über den Strand, vorbei an Tennisplätzen in die “Skycity”, einem stadtbekannten Casino Gelände. Direkt reinspaziert, wurde ich auch sofort freundlich gebeten, meinen Rucksack und meine Mütze abzugeben, da das nicht dem Stil dieses Etablissements entspreche. Ich sah wahrscheinlich wie ein richtiger Volltourist aus. Die beiden Mädels durften ihre Handtasche aber mitnehmen, gemein!

Beeindruckt beobachten wir einige Spieler, tranken wieder Bier, tauschten in der Raucherlounge dann Handynummern aus und ließen den Abend so ausklingen. Die nächsten Tage verliefen oft gleich: Aufstehen, mit Laura treffen und ein bisschen in der City rumhängen, Mittagessen im Monsoons und weiter rumhängen.
Eines Tages fuhren wir zusammen nach Casuarina, einem Vorort von Darwin. Hier befindet sich ein großes Shopping Centre mit den großen Läden wie „Big W“, „K-Mart“ etc. Auch sonntags ist hier geöffnet und deutlich mehr los, als in Darwin in der City. So lernten wir uns gegenseitig ein bisschen kennen.

Sprechstunde bei Santa Claus @ Casuarina Shopping Center

Sprechstunde bei Santa Claus @ Casuarina Shopping Center

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An einem anderen Nachmittag besuchten wir nochmal Franziska zuhause, tranken im Garten und spielten mit den Hunden. Es kam noch Carlos, Franziskas Mann hinzu, der gerade von seiner Schicht zurückkam. Er ist Busfahrer in Darwin und kommt gebürtig aus Argentinien oder so. Später werde ich einmal in einen seiner Busse zufällig einsteigen. Als es dunkel war, brachte mich Laura zur Bushaltestelle und ich fuhr zurück in die CIty ins Hostel. Ich war mittlerweile ins YHA Darwin umgezogen. Genauer gesagt ins Zimmer 5. Dort war ich im 8-Bett Zimmer mit Tobias, einem deutschen Koch der in der Skycity im Casino als solcher arbeitete und fett Kohle verdiente und noch ein paar anderen deutschen, Engländern und einem kleinen Neuseeländer. Er schlief direkt über mir. Warum ich das erwähne? Er hatte öfter Besuch einer jungen Dame und eines Abends machten sich die beiden einen netten DVD Abend im Bett. Gegen 23 Uhr ging ich schlafen, wurde zunächst von einem von oben kommendem iPod, dann irgendwann vom sich hin-und her bewegendem Bett geweckt. Ja, die beiden hatten wohl ziemlich Spaß. Als ich dann die Tage mal mit dem anderen Toby zum Bier verabredet war, trafen wir das Pärchen (mit denen er sehr gut befreundet war). Irgendwie war es mir peinlich.




< Was zuvor passiert war

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Nach etwa 2 Tagen checkte nachts bei uns im Zimmer ein mit Kapuzenpulli bedeckter Asiate ein. Ich freute mich darüber, denn ich mag Asiaten und er schien in meinem Alter zu sein. Wir kamen ins Gespräch und er erzählte er sei neu in der Stadt. Also fragte ich ihn, ob wir zusammen ein wenig durch Sydney laufen sollen. Er freute sich über mein Angebot und meine freundliche Art und war froh, nicht mehr ganz allein zu sein. Sein internationaler Name ist Louis. Er kommt aus Seoul, Südkorea. Wir verbrachten die Tage oft gemeinsam, ich zeigte ihm Subway, er mir koreanische Restaurants. Gemeinsam erkundeten wir nochmal Sydney: The Rocks, das Opera House, die George Street, Darling Harbour und mehr.

Street-Artist in Sydney

Straßenkünstler in Sydney

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Opernhaus, Sydney

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Harbour Bridge, Sydney

Eine Freundin von ihm, Dawoom, ebenfalls aus Seoul, wohnte bereits in Bondi und jobbt in einem Restaurant. Er schien ihr von mir erzählt zu haben und sie wollte mich unbedingt kennenlernen. Ich fuhr mit Louis eines Abends in den Stadtteil Bondi am Bondi Beach und wir trafen Dawoom. Bei ein paar Bierchen in einer Bar kamen wir ins Gespräch und
ich durfte asiatische Seafood Blättchen probieren. Das waren hauchdünne Blättchen zum Essen mit Meeresfrucht Geschmack. Gar nicht mein Fall.
Danach gab ich zwei Sixpacks aus dem Bottle-Shop für umgerechnet „schlappe“ 22 EUR (!) aus. Wir aßen zusammen in einem Imbiss Pizza und ließen den Abend mit Bier und guter Laune auf einem örtlichen Spielplatz beim “Beisammensitzen“ ausklingen. Das Bier natürlich in braune „Bäcker-Tüten“ eingepackt, da man in Australian Alkohol ja nicht öffentlich zu sich neben darf, wenn er nicht in einer Tüte versteckt wird. Die Tüten liegen im Bottle-Shop aber neben der Kasse aus. Dawoom brachten wir noch kurz zu ihrer Wohnung und fuhren dann zurück ins Hostel.

Am folgenden Tag bedankte sich Dawoom nochmal bei mir für den netten Abend und das nach Hause begleiten und ich war froh, schon die ersten Freunde kennengelernt zu haben. Louis machte sich einige wenige Tage später auf und verließ Sydney. Er reiste mit dem Greyhound Bus nach Bundaberg, um auf einer Farm mit anderen, scheinbar ausschließlich Koreanern, Tomaten zu ernten. Er blieb dort  tatsächlich 3 Monate, um ein zweites 1-jahres-Visum zu erhalten, und lernte dort seine zukünftige Freundin kennen.

Nach Louis Abreise wollte ich mich unbedingt nochmal mit Dawoom treffen, leider scheiterte es jedoch, da sie viel arbeitete und sich nicht wirklich meldete. Inzwischen hatte ich mir überlegt ein Stück nördlicher, Nach Port Macquari, zu reisen. Ich kaufe dafür ein Zugticket am Hauptbahnhof in Sydney, war aber nicht wirklich zufrieden. Denn es schien mir eher als Notlösung, da ich zwar aus Sydney wegwollte, einfach weiterziehen wollte, aber nicht wirklich wusste, wohin. In Port Macquari gibt es ein Koala Krankenhaus, viel mehr aber auch nicht. Jetzt wurde mir bewusst, dass es doof war, dass ich nicht in Deutschland schon mal die Australienkarte studiert habe oder grob geplant habe. 1 Tag vor Abreise entschied ich mich kurzfristig um und buchte einen Flug nach Darwin im Northern Territory, da ich gelesen hatte, dass es dort viel wärmer sein sollte, als in Sydney.

Zwar war der Winter für mich mit 17 Grad ein ziemlich warmer Winter, aber ich wollte „echtes“ Australien:  Hitze, Outback, Weite! Ich ging in eines der unzähligen Reisebüros in der Innenstadt und ließ mich dahingehend nochmal etwas beraten, ich hatte von Darwin nur flüchtig irgendwo gelesen. „Oh, yeah! If you wAnja get summer, you really gotta go up to Darwin, mate“, bestätigte mir dort die Frau am Schalter. “It’s hot there all the year, they don’t have any winter up there”, erzählte sie weiter und machte mich neugierig. Ich ließ mir ein Angebot machen und kaufte einen Tag später die Tickets. Als ich das Reisebüro verließ, sprach mich gleich eine junge Dame an und wollte mir irgendwelche Backpacker Jobs in Sydney vermitteln, aber ich lehnte ab, da ich ja in wenigen Tagen schon weg seien würde.

Ich checkte aus dem Maze Backpacker Hostel aus und buchte mir 3 Nächte in einem Hotel. Ja, ich gönnte mir den Luxus eines Privatzimmers, da ich einfach ein paar Tage Privatsphäre benötigte. Die Dame im Hotel war sich erst nicht ganz sicher, ob ich mich vielleicht verbucht hatte, weil ich wie ein echter Backpacker aussah und die normalerweise nicht in einem 3 Sterne Hotel übernachten, aber ich sagte ihr, dass alles korrekt sei. Ich lernte so noch eine andere Ecke von Sydney kennen und hatte nun endlich mein eigenes Reich. Im ersten Hotel blieb ich zwei Tage, da es sich um ein Sonderangebot handelte. Dann buchte ich noch eine Nacht in einem anderen Hotel. Diese 3 Tage waren mir als kurze innerliche Pause, nach dem Ankommen in Sydney und der ersten Eingewöhnung, sehr wichtig gewesen.

Als ich dort dann aber wieder auscheckte und mich auf den Weg zum Flughafen machte, merkte ich schon, dass ich den großen Reise-Rucksack als solchen gar nicht benutzen kann. Schon nach 10 Minuten konnte ich dieses Monstrum nicht mehr schmerzfrei auf dem Rücken tragen. Deshalb trug ich es quer mit dem Trageschlauf über den Hals gehängt, was halt leider etwas anstrengender, aber dafür schmerzfreier war. Hier merkte ich, was die Schulzeit mit meinem Rücken angestellt hat.

In Australien hat jede große Stadt immer zwei Flughäfen: den International und den Domestic Airport. Am Domestic Airport verkehren nur Inlandsflüge. Der Domestic Airport in Sydney ist glückerweise gar nicht so stadtfern und deshalb recht gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. (Später werde ich nämlich merken, dass die Flughäfen in Australien nie an ein normales, öffentliches Verkehrsnetz angebunden sind und somit immer schweineteuer Shuttlebus Tickets zu kaufen sind).




< Was zuvor passiert war

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Der 3. Tag war Umzugstag. Im All-Inklusive Paket von Stepin waren die ersten drei Nächte im YHA Hostel mitgebucht worden. Also musste ich meinen Aufenthalt im YHA nun verlängern oder eine neue Bleibe suchen. Das YHA war teuer, aber auch eh voll ausgebucht. Außer ein 12-Bett Zimmer, das für mich aber nicht infrage kam. (Auch das wird sich im Laufe meines Abenteuers noch ändern).
Also checkte ich um 10 Uhr morgens aus, zog meinen Rucksack auf und stand auf der Straße. Mitten in Sydney, mitten im CBD, dem „Central Business District“. Um mich herum Menschen, viele Menschen. Die meisten davon Asiaten. Hin und wieder höre ich Deutsche. Ich zog durch die Straßen und konnte nun zwischen 3,4 oder 5 Sterne Hotels oder einfachen Hostels wählen. Für wenige Momente kam ich mir echt heimatlos vor. Mein Leben in einem Rucksack auf dem Rücken. Meine Wahl fiel dann aber auf das Maze Backpackers Hostel. Es war nicht weit vom YHA entfernt, lag in der Pitt Street. Die Pitt Street verläuft parallel zur George Street. Diese beiden Straßen bilden die Haupt-Einkaufs-Meilen in Sydney.

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Mein 4-Bett Zimmer teile ich mit Stanley „Stan“ aus England und einem anderem Engländer, beide etwas älter als ich. Stan war wohl im ganzen Hostel bekannt und organisierte regelmäßig „Funabende“ und andere Tagesunternehmungen. Bereits am ersten Abend stellte er sich mir sehr freundlich vor und lud mich auf „couple of drinks“ in der Lobby ein. So „jointe“ ich also der netten Runde am Tisch mit einem isländischen Paar, einem waschechten Aussie und einer weiteren netten, jungen Dame. Wir spielten irgendwelche Trinkspiele und manchmal übersetzte Stan, der wohl Deutsch studiert/irgendwo gelernt hatte) die Aufgaben/Witze für mich. Stilecht tranken wir „goon“ (wirklich billigster australischer Wein/Alkohol in Alutüten zum Abzapfen verpackt, es ist DAS Getränk der Backpacker) aus Kaffeetassen. Sichtlich angetrunken machten wir uns dann auf durch die City in die Scubar, einer Diskothek/Bar, direkt an das YHA City Central angeschlossen und tranken dort noch ein paar weitere Gläser Bier. Ich amüsierte mich über den Aussie, der wirklich schon nicht mehr ganz grade laufen konnte und unterhielt mich noch ein bisschen mit den Isländern und mit Stan. Bald verschwand der jedoch und auch wir anderen verließen die Bar gegen 1 Uhr. In der folgenden Nacht musste ich mich morgens übergeben und ich schien nicht der einzige gewesen zu sein. Willkommen in Sydney.

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Kreisel in der Nähe von „the rocks“, Sydney

Leider ging meine Digitalkamera schon in den ersten Wochen in Australien kaputt, sodass ich eine Menge Geld in eine neue investieren musste. Mit knirschenden Zähnen kaufte ich in einem Foto Fach Geschäft in der George Street eine  neue. In der Stadt bin ich anfangs auch immer in den Burger King (in Australien heißen die übrigens „Hungry Jack’s“), Mc Donalds oder andere Ecken, da es viele öffentliche WLAN Hotspots gibt. Später bin ich dann aber in einen Vodafone Shop und hab mir eine australische SIM besorgt, um mobiles Internet zu nutzen. Mein Netbook, das ich mir in Deutschland gekauft hab, hatte einen solchen SIM Karten Slot schon unter dem Akku eingebaut. Das war dann ziemlich cool, da ich so immer und überall online gehen konnte. Meine Global Gossip Simkarte nutze ich zum Telefonieren und Simsen aber weiterhin.

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Gesehen auf der (Männer!) Toilette bei den „Paddy’s Markets“, Sydney

So vergingen ein paar Tage und inzwischen hatte ich auch alles Wichtige in der City entdeckt und kanne mich ein wenig aus. Ich nahm mein Buch, das mir eine Freundin aus Deutschland für meine Reise geschenkt hatte, und ließ mich in Nähe des Opera House, am „Circular Quay“ nieder.  Irgendwann kamen ein Junge und ein Mädel, etwa in meinem Alter, dazu. Sie waren Touristen und fragten mich auf Englisch, ob neben mir Platz frei sei. Ich willigte ein und die beiden setzten sich neben mich. Offensichtlich waren es Deutsche. Als Sie mich dann noch irgendwas fragten, sagte ich Ihnen, dass sie auch ruhig deutsch mit mir sprechen können und lächelte dabei. So kamen wir ins Gespräch.  Sie kamen aus dem Saarland (endlich traf ich mal Menschen aus dem kleinsten Bundesland unserer Republik)  und waren für „nur“ 3 Monate in Australien. Kurzerhand fragten sie mich spontan ob ich Lust habe, hoch zur Harbour Bridge zu laufen.

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Und so sind wir dann über „The Rocks“ in Richtung Harbour Bridge. The Rocks ist ein Viertel am Hafen, gegenüber dem Opera House. „Tourism Australia“ beschreibt es so: „Sydneys Vergangenheit als Strafkolonie lebt weiter in „The Rocks“, einem Labyrinth aus mit Kopfstein gepflasterten Straßen und Sackgassen, fünf Minuten entfernt vom Circular Quay. Dieser historische Bezirk lockt sowohl Einheimische als auch Besucher mit seinen Museen, Galerien, pulsierenden Wochenendmärkten und Hotels mit Blick auf den Hafen an. In The Rocks treffen Vergangenheit und Gegenwart auf einzigartige Weise aufeinander.

Die steilen, verschachtelten Straßen von „The Rocks“ erstrecken sich auf der Westseite des Circular Quay und des imposanten Stahlbogens der Sydney Harbour Bridge.“  Hier war ich auch mal in einem deutschen „Löwenbräu“ Restaurant essen. Das „The Rocks“ Viertel ist einfach nur toll. alte, steile Kopfsteinpflaster-Gassen & alte, ehemalige, industrielle Hafengebäude,  direkt am Wasser, die nun als Lofts & Tanzstudios dienen. Das alte Ambiente trifft auf die hochmoderne Metropole Sydney – klasse! Entlang der Promenade am Hafen lassen sich traditionell Hochzeitspärchen mit dem Opera House, Palmen und dem Hafen im Hintergrund ablichten. Auf der anderen Seite, also einmal über die Harbour Bridge rüber, leuchten die Attraktionen und Fahrgeschäfte des Luna Parks, einem australischen Freizeitpark, den es sowohl in Sydney, als auch in Melbourne gibt. Die Strecke vom Circular Quay entlang dem Hafen, durch „The Rocks“ führt direkt zum Darling Harbour. So kann man wunderbar einen super Spaziergang vom ersten wichtigsten Treffpunkt (dem Opera House) zum zweiten wichtigsten Mittelpunkt der Stadt (Darling Harbour) machen.

Die Harbour Bridge kann man auch richtig am Geländer beklettern, aber das ist dann geführt und kostet Geld. Wir liefen nur zu einer Art Aussichtsplattform und hatten dennoch eine wirklich super Sicht auf das Opera House und den Hafen davor. Als wir dann wieder runter gelaufen sind, sind wir anschließend auch gleich noch auf eine der am Opera House abfahrenden Fähren aufgestiegen. Diese brachte uns nach Manly, einem ruhigeren Stadtteil von Sydney.  Am Hafen von Manly steht geschrieben „Seven Miles from Sydney, but a Thousand Miles from Care”. Manly ist quasi ein äußerer Stadtbezirk von Sydney mit einem eigenen Flair. Die Einwohner in Manly nutzen die Fähre als normales Beförderungsmittel, um in die Stadt und nach Hause zu fahren.
In Manly haben wir uns einfach auch ein wenig umgesehen, ein paar Läden besucht und vor allem am Strand noch etwas abgehangen.
Am Abend, als es dunkel wurde, sind wir dann zurück in die City gefahren und haben uns dort dann getrennt. Eigentlich hatte ich den beiden meine Kontaktdaten hinterlassen, sie wollten sich nochmal melden und mir Fotos zusenden. Bis heute ist dies leider nicht geschehen, schade.

 

 

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