Im Urlaub möchte man in der Regel nicht mit Arbeit „belästigt“ werden, schließlich sollen die schönen Tage des Jahres dazu dienen, sich eben von dieser Arbeit zu erholen. Aber wie wäre es, wenn die Arbeit an einen Urlaubsort verlegt wird, so dass nach der erledigten Arbeit – oder sogar dazwischen – eine Erholung in einem angenehmen Umfeld erfolgen kann? Das klingt interessant? Ist es auch. Dahinter steckt das relativ neue Phänomen der Workation (Work/Arbeit + Vacation/Urlaub). Die Idee, die hinter diesem neuen Konzept steckt, gründet sich darin, dass der eigentliche Arbeitsort vor allem für Wissensarbeiter an Bedeutung abnimmt. Ob die Arbeit in einem Büro, Shared-Office, Homeoffice oder aus der Hängematte auf den Bahamas erledigt wird, ist nicht unbedingt relevant.

Dank der fast überall vorhandenen, stabilen Internetverbindung und der Möglichkeiten von Telekonferenzen kann die zunehmend Arbeit von überall verrichtet werden. Und so besteht die Möglichkeit, die Arbeit an einen Ort zu verlagern, an dem auch entspannt werden kann und an dem man sonst „lediglich“ seinen Urlaub verbringen würde.

Zudem kann eine Workation auch von gesamten Teams genutzt werden, wenn ein Tapetenwechsel angestrebt wird, um z.B. ein Projekt außerhalb des gewöhnlichen Umfelds des Büros voranzutreiben. Aber auch aus HR-Sicht kann eine jährlich vom Arbeitgeber ermöglichte Workation als Incentive eingesetzt werden, um attraktiv für Mitarbeiter zu sein. Eine zentrale Plattform zu diesem Thema im deutschsprachigen Raum ist Workation.de. Auf der Plattform finden sich zahlreiche Hintergrundinformationen und eine Unterkunftsdatenbank mit Unterkünften/Hotels, die Workations bzw. eine entsprechende Arbeitsumgebung anbieten.

Seit wann hast du das Thema Reisen zum Schwerpunkt deiner Arbeit gemacht und wie kam es dazu?

Während meines Studiums habe ich Praktika und Freiwilligendienste im Ausland absolviert und diese mit meinen Backpacker-Trips kombiniert. Im beruflichen Kontext war ich dann als Redakteur immer wieder für Recherche-Reisen zu Artikeln im Ausland, habe mir Organisationen und Projekte angeschaut und hospitiert. Vor einigen Jahren habe ich dann mein Auslandsportal people-abroad.de (www.people-abroad.de) gegründet als Info-Börse für Auslandsaufenthalte. Später kam dann der Reiseblog dazu. Seit drei Jahren bin ich nun auch als Reiseblogger unterwegs und nehme an Presse- und Bloggerreisen teil. Das Reisen und Arbeiten ist für mich oft nicht zu trennen, was für mich aber in Ordnung ist.

Wie oft bist du im Jahr im Ausland als Blogger und privat unterwegs?

Das ist unterschiedlich und – wie schon beschrieben – oft eine Kombination aus Arbeits- und Privatreise. Vor einigen Jahren war ich länger und meist für einige Wochen am Stück unterwegs. Momentan bin ich öfter auf Reisen als früher, dafür aber für kürzere Trips und häufiger in Europa. Und ich bin, neben meinen Reisen ins Ausland, sehr gerne und auch häufig in Deutschland unterwegs. Auch als Blogger erkunde ich gerne das Reiseland Deutschland mit seinen vielen regionalen Besonderheiten. Wenn man die Reisen im In- und Ausland zusammen rechnet, bin ich pro Monat ein bis zwei mal unterwegs.

Hast du Lieblingsziele und welche Länder kannst du empfehlen?

Am liebsten reise ich in Europa und Asien. Die europäischen Länder sind so vielfältig und es gibt einfach tolle Ziele für Städtereisen. Früher bin ich immer in den Süden gefahren und war oft am Mittelmeer. In den letzten Jahren habe ich den Norden für mich entdeckt. Norwegen, Finnland und Island haben mir richtig gut gefallen, ebenso die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen im Osten. Und Asien fasziniert mich immer wieder auf’s Neue: Indien, Nepal und Indonesien sind spannende Kulturen und tolle Reiseländer. Man kommt leicht mit Einheimischen in Kontakt, weil sie meist sehr offen und neugierig sind und das Essen in Asien ist fast immer sehr lecker. Zwei Länder, bei denen ich die Leute auch extrem gastfreundlich finde und in denen man im Alltag leicht ins Gespräch kommt, sind Kanada und die USA. In beiden Ländern habe ich mich – wenn man mal von der Einreiseprozedur in den USA absieht – als Gast sehr willkommen gefühlt. Small Talk, im positiven Sinne gemeint, gehört da einfach dazu und das macht es sehr angenehm im Land unterwegs zu sein.

Welchen Tipp würdest du Work-and-Travel-Reisenden mit auf ihren Trip geben?

Aus eigener Erfahrung würde ich empfehlen, den Reiseplan nicht zu voll zu packen. Ich kann verstehen, dass man die Zeit im Ausland optimal nutzen möchte, um sich möglichst viel anzuschauen. Aber zehn Orte in drei Wochen besuchen zu wollen oder ähnlich vollgepackte Reiserouten, davon würde ich abraten. Weniger ist beim Reisen einfach mehr. Lieber einige Orte bzw. Städte von der Liste streichen und dafür länger an einem Platz bleiben. Die Eindrücke, Erlebnisse und Erinnerungen nach einer Reise sind dann einfach intensiver. Ich spreche da aus eigener Erfahrung: ich hatte mal den kühnen Plan in vier Wochen Australien und Neuseeland zu bereisen. Die klassische Falle, weil ich dachte der weite Flug müsse sich auch lohnen. Mir ist dann von mehreren Seiten abgeraten worden. Ich habe dann Neuseeland von meiner Liste gestrichen, war für knapp vier Wochen in Australien und bin heute noch froh über diese Entscheidung. Mein Tipp: den Reiseplan nicht zu voll packen und genügend Freiraum lassen für spontane Entdeckungen vor Ort. Die spontanen Entdeckungen und Begegnungen mit Leuten sind oft die besten Momente während einer Tour. Die bleiben dann oft auch viel besser im Gedächtnis und sind wichtiger als die klassischen touristischen Hightlights eines Landes, die man auf seiner To-do-Liste abhakt.

Welches Land, welchen Ort möchtest du unbedingt noch bereisen?

Auch wenn ich mittlerweile in 65 Länder gewesen bin, gibt es noch so viele Länder, Regionen und Orte, die ich gerne noch bereisen würde. Japan, Vietnam, Südafrika und die Mongolei gehören dazu. Auch New Orleans und Algier würde ich gerne mal besuchen. Und es gibt noch drei europäische Länder, in denen ich noch nicht gewesen bin und die mir noch auf meiner Bucket List fehlen: Moldawien, Weißrussland und die Ukraine.

Link zum Auslandsportal: https://www.people-abroad.de
Link zum Reiseblog: https://www.people-abroad.de/blog

Der Work and Travel Flug ist gebucht – doch was darf an Gepäck nun wirklich mit in den Flieger? Diese Frage ist nicht nur beim Kofferkauf wichtig, sondern auch beim Packen. Welche Koffergröße ist die richtige? Wir helfen bei der Klärung und erläutern, wie hoch das Freigepäck der Fluggesellschaften ist und welche Koffergröße erlaubt ist.

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