Ob als Schüler, direkt nach dem Abi oder im Sabbatical – wenn dich das Fernweh packt, gibt es verschiedene Möglichkeiten für ein unvergessliches Auslandsjahr. Unabhängig davon, für welche Alternative du dich entscheidest, entdeckst du dein Zielland nicht nur oberflächlich aus der Touristenperspektive, sondern tauchst tief in die hiesige Kultur und das typische Lebensgefühl der Menschen ein. Du erlebst ein einmaliges Abenteuer mit vielen bereichernden Erfahrungen und erwirbst umfangreiche Fremdsprachenkenntnisse.
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Schüleraustausch & High School-Jahr
Für Jugendliche von 13 bis 18 Jahren gibt es in vielen verschiedenen Ländern weltweit die Möglichkeit für ein Austauschjahr. Wie die Bezeichnung „Schüleraustausch“ schon nahelegt, stellt der Schulbesuch einen zentralen Aspekt dar. Dabei geht es aber nicht nur um Unterrichtsinhalte und Zensuren, sondern vor allem darum, den Schulalltag in einem anderen Land kennenzulernen und Kontakte zu Gleichaltrigen aufzubauen. Ein High School-Jahr ist wie ein Turbo für die Persönlichkeitsentwicklung und fördert die Selbstständigkeit sowie die Offenheit gegenüber anderen Kulturen. Du verbesserst deine Fremdsprachenkenntnisse signifikant und erwirbst dir damit entscheidende Vorteile für ein späteres Studium oder deine berufliche Karriere. Untergebracht bist du während eines Schüleraustauschs meist bei einer Gastfamilie, in seltenen Fällen auch in einem Internat.
Informationen zum Schüleraustausch findest du unter:
Work and Travel
Bei Work and Travel bereist du ein Land für die maximale Dauer von einem Jahr und finanzierst dieses Abenteuer überwiegend mit Gelegenheitsjobs, die du vor Ort annimmst. Unter anderem arbeiten Work and Traveller auf Farmen als Erntehelfer, in der Gastronomie oder im Tourismus-Bereich. Klassische Ziele für Work and Travel sind Australien und Neuseeland: Dort gibt es sogar ein spezielles Working-Holiday-Visum. Aber auch in vielen asiatischen Ländern, in Kanada und in den USA kannst du Reisen und Jobben perfekt kombinieren. Das Mindestalter für Work and Travel ist 18 Jahre, die Obergrenze liegt meist bei 30 oder 35 Jahren. Als Work and Traveller bist du beides: Als Tourist besuchst du die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten „deines“ Landes, als Jobber arbeitest du eng mit dem Einheimischen zusammen und erlebst deren Alltag und Mentalität ganz unverfälscht.
Sprachenjahr
Du möchtest dein Englisch oder eine andere Fremdsprache in einem muttersprachlichen Umfeld perfektionieren, aber Sprachferien sind dir zu kurz? Dann könnte ein Sprachenjahr das Richtige für dich sein. Mit einem Langzeit-Sprachkurs kannst du dich direkt nach dem Abi fit für das Studium machen oder dir später einen wichtigen Vorteil für neue berufliche Herausforderungen schaffen. Nicht immer dauert ein Sprachenjahr tatsächlich zwölf Monate, auch Aufenthalte von drei, sechs oder neun Monaten sind möglich. Dabei paukst du selbstverständlich nicht nur Vokabeln und Grammatik, sondern hast auch ausreichend Zeit zur Verfügung, um Land und Leute intensiv kennenzulernen. Sind deine Ambitionen hoch, perfektionierst du nicht nur eine Sprache, sondern bereist in einem Multi-Language-Year gleich mehrere Länder. Zu den beliebtesten Zielen für ein Sprachenjahr gehören englischsprachige Länder wie England, USA, Kanada, Australien und Neuseeland, aber auch Irland, Schottland und das sonnenverwöhnte Malta. Interessierst du dich für eine andere Fremdsprache, gibt es auch attraktive Programme in Frankreich, Italien, Spanien, China oder Russland.
Freiwilligenarbeit
Als Freiwilliger engagierst du dich im Ausland in einem Volunteering-Projekt. Dabei sammelst du Arbeits- und Auslandserfahrung und unterstützt soziale Einrichtungen oder den Natur- und Tierschutz vor Ort. Ganz nebenbei verbessern sich natürlich deine Fremdsprachenkenntnisse – zumal viele Organisationen die Freiwilligenarbeit mit einem Sprachkurs kombinieren. Die Dauer der Volunteer-Projekte variiert von einigen Wochen über mehrere Monate bis hin zu einem ganzen Jahr. Das Mindestalter der Teilnehmer liegt meist bei 18 Jahren, in Ausnahmefällen aber auch bei 16 oder 17 Jahren. Da dein Engagement ehrenamtlich und damit unbezahlt ist, solltest du ein hohes Maß an Motivation mitbringen. Besonders dringend wird die Hilfe Freiwilliger in den armen und Entwicklungsländern in Afrika und Südamerika benötigt. Weitere Projekte gibt es in Asien sowie auch in „reichen“ Ländern wie den USA, Kanada oder Frankreich. Dort arbeiten Volunteers vor allem im Umweltschutz oder auf Farmen.
Au-pair
Als Au-pair lebst du im Ausland bei einer Gastfamilie. Dort genießt du freie Kost und Logis und erhältst vielleicht sogar ein kleines Taschengeld – dafür kümmerst du dich um die Kinder der Familie und übernimmst unter Umständen einige Tätigkeiten im Haushalt. An deinen freien Tagen oder bei Unternehmungen mit deiner Gastfamilie lernst du dein Zielland intensiv kennen. Die wichtigste Voraussetzung für ein gelungenes Au-pair-Jahr ist die Freude am Umgang mit Kindern. Das Teilnahmealter liegt zwischen 18 (in USA, England, Dänemark und Finnland bei 17) und 30 Jahren. Ein Au-pair-Aufenthalt ist weltweit in vielen verschiedenen Ländern möglich – übrigens auch für Männer. Moderne Varianten das klassischen Au-pair-Modells sind „Senior Care“-Projekte, bei denen die Teilnehmer Senioren in ihrem Alltag begleiten, sowie „Demi-pair„: Dabei wird das Engagement in der Gastfamilie mit dem Besuch einer Sprachschule verknüpft.
Auslandspraktikum
Bei einem Auslandspraktikum sammelst du wertvolle Arbeitserfahrung, verbesserst deine Sprachkenntnisse und knüpfst ein Netz aus internationalen Kontakten. Damit stellt ein Auslandspraktikum nicht nur für dich selbst eine bereichernde Erfahrung dar, sondern beeindruckt auch zukünftige Arbeitgeber. Es gibt weltweit in vielen Branchen und Berufen Stellen für Auslandspraktikanten, die dir die Möglichkeit geben, in den hiesigen (Arbeits-)Alltag einzutauchen. Möchtest du das Auslandspraktikum für dein Studium anerkennen lassen, solltest du vorab Rücksprache mit deiner Universität halten.